Matatour 2007 – chilliger carribean Törn

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This entry in german, as most people involved are german speaking… non-german speakers enjoy watching the video or the pics.

Wie schon angekündigt, waren wir von 27.1.2007 bis 11.2.2007 auf einem Yacht-Törn in der Karibik. Wir sind in Martinique mit einem Katamaran gestartet, dann mit vielen Stops in den Süden und zurück. Jeden Tag Sonne, Palmen, Segeln, viel Regen und karibisches Essen.

Die Tour wurde von Matthias organisiert, wie schon der Törn vor zwei Jahren, die Matatour 2005. Sonst waren noch seine Freundin Rosi, Christoph, Bettina, Heike und Michael mit. Skipper war Christian von den Freaks on Board, und sein guter Freund Franz ist als Co-Skipper mitgekommen. Insgesamt waren wir zehn Leute, das ist schon recht viel, und zehn Leute haben zwanzig Meinungen. Manchmal hatten wir endlose Diskussionen über Details, aber da sich die meisten untereinander kannten und alle recht tolerant waren, war die Stimmung an Bord gut. Die Cuba Libre Cocktails von “Fossy” (Franz) haben dann auch nachgeholfen, das wir uns wohl gefühlt haben.
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Das Boot war eine Bahia 46, ein Katamaran. Gemietet haben wir über Trend Travel Yachting, das hat auch ganz gut geklappt (Details kenn ich nicht, hat netterweise alles Matthias und Christian gecheckt – DANKE!). Das Boot ist sehr groß, in beiden Rümpfen sind insgesamt vier Kabinen, jede hat ein eigenes Badezimmer. Vorn im Bug sind nochmal zwei kleine Kabinen, dazwischen noch ein Gang in dem noch ein wenig Platz ist. Zwischen den Rümpfen ist bei so einem Kat viel Platz für einen großen Salon, hinten ein großes Cockpit (das ist der Teil vom Boot wo man draussen sitzt, segelt und trinkt), vorne ist ein Netz gespannt. Überall gibts einen Meter Platz, um Klappstühle aufzubauen oder sich in die Sonne zu legen. Ein Unterschied von Kat und einrümpfiger Yacht ist auch, das der Kat bei Wind in alle Richtungen wackelt, währen ein Einrumpfer nur nach vorn und zurück pendelt, aber vom Segel konstant schief gehalten wird.

Schlecht kann einem überall werden, und ein paar Leuten von uns ist es zeitweise sehr übel gegangen, ein paar Tage waren wir Seekrank und haben die Fische mit unserem Frühstück gefüttert. Tip: falls ihr “Anti-Seekrank Kleber für hinter die Ohren kleben” habt, verwendet sie von Anfang an. Und kein fettiges Frühstück Essen (Eier und so) sonder eher ein trocken Brot knabbern, das lenkt auch während dem Schaukeln ab. Die Meinung über “Katamaran gegen Einrumpfer” gingen auseinander, der Kat ist aber in der Karibik klar im Vorteil, mit dem niegrigeren Tiefgang (insgesamt etwa 1 meter glaub ich) kommt man viel näher an den Strand beim Ankern.
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Kurzer Exkurs über Land und Leute: Martinique, wo wir gelandet sind, ist französisch. Klar, war ja mal Kolonie, denkst du jetzt vielleicht, aber – es ist Teil Frankreichs, Teil der EU. Französische Autobahnen auf Martinique, der Euro, alle sprechen Französisch, Autos nur Citröen, Peugeut und Renault, mit entsprechend europäischen Nummerntafeln, alles unter Palmen. Richtig nett. Auf Martinique und den anderen Inseln (St Vincent, St Lucia, Mayreau, Union) wars überwiegend sauber und nett. Wir haben viele Kinder in Schuluniformen gesehen, selbst Familien in Wellblechhütten schicken die Kinder in die Schule. Auf Canouan gabs keinen Tourismus und die knorrigen Dorfkneipen waren nicht so nach unserem Geschmack, wir haben uns dann in den edlen Strandklub mit Securities zurückgezogen und Cocktails getrunken. Beim Einkaufen kann man mit den Leuten verhandeln, und es bleibt alles locker (nicht wie bei Türkischen oder Ägyptischen Markthändlern, wo es, vor allem für Frauen, schon sehr nervig zugeht (kein Vorurteil, selbst wiederholt erlebt)). Egal wo man mit der Yacht hinfährt, sobald man sich einer Insel oder Ankerplatz nähert, kommt ein Händler und will einem Früchte, Fisch, einen Ankerplatz oder sonstwas verkaufen. Fragt man nach Eisblöcken beim Fischhändler, kann der das dann auch auftreiben : “no problem, how much you need, I will get it for you”. Insofern braucht man keine Sorgen haben – “no worry”, irgendwas geht immer. Christian und Fossy wurden auf ihrem letzten Trip an Bord ausgeraubt, das war nicht sehr angenehm, ist uns diesmal glücklicherweise nicht passiert.

Wie sind die Touristen? Geile Leute. Da wo wir hingefahren sind, kommen eigentlich nur Yachting-Touristen hin. Etwa auf der Insel Mustique, die ein paar Supperreichen gehört. Dort, in Basil’s Bar trifft man dann nur nette Leute um die 40, oder älter, die mit Freunden gemütlich abhängen. Die Leute sind überschaubar, insgesamt sind ein paar hundert Yachten unterwegs, und man trifft die gleichen Crews immer wieder. Die Österreicher die neben uns in Martinique in ihr Boot einschifften, trafen wir auf zwei Inseln und wieder am Rückflug. Ein paar Franzosen trafen wir bei den deux Pitons von St Vincent, denen haben wir Mozartkugeln und gegrilltes ausgegeben, sie uns einen Drink namens “Plutonium” (von einem Typ namens Pluto), die ganze Runde trafen wir wieder im Flugzeug, beim einchecken. Ich mit meinem schlechten Personengedächtnis hatte Probleme sie wiederzuerkennen, als mich einige 40jährige Französinnen am Flughafen anlächelten, aber bald viel das Wort “Plutonium” und alles war klar.

Die Yacht-Leute haben “Class”, etwa M, ein Anwalt aus London, der mit seiner Freundin I aus der Tschechei unterwegs war. Sie kamen gerade von einer Party der Anwaltskanzlei am Strand von Tobago (nochmal: es gibt eine Anwaltskanzlei die auf Firmenkosten 70 Leute in die Karibik zu einer Party fliegt). Ich lernte sie in der Warteschlange am Klo von Basils Bar auf Mustique kennen, trank später mit ihnen Cocktails, und ein paar Tage später waren sie dann auch in der Cocktailbar auf Mayreau…. Sehr kultivierte Leute, die perfekt Smalltalk machen können, hübsch gepflegt und so. Richtig angenehm. Ein paar “Kampftrinker” Yachten gibt es auch, aber die meisten Crews sind reiche Familien mit Kindern und so. Alles in allem “classy people”, “beautiful people”, gute Gesellschaft.

Eine kurze Geschichte zum Alltag: Einmal wollten wir auf den Tobago Keys Hummer kaufen (“Lobster”)… während wir, wie üblich, die Preisverhandlungen am Ankerplatz führten, also am Wasser zwischen zwei Booten, sagte der nette Fischer im Boot recht wirsch: “Jump on Board, Jump on Board”. Ich dachte, ich soll sein Boot von ihm aus bei uns festmachen, sprang an Bord, er gibt gas und ist weg. Mit mir. Zuerst mal Ungewissheit, was jetzt passiert, aber dann fuhr er zu seinen Lobstern und wir kamen ins Geschäft, für den Preis den wir im Kopf hatten (300EC, etwa 100€) bekamen wir vier Lobster, nicht superviel für 10 personen, aber ok. Ich immer noch mit ihm am Boot, er fährt auf irgendeine Insel ums Eck, und fängt den Lobster zum Grillen an. Dort war dann alles wieder roger – weil – sechs Deutsche dort ankern und auf der Insel gerade Schnaps trinken, und mich einladen. Perfekt, ich trinke Schnaps und der Fischer grillt mit seinem Freund die Lobster. Die Deutschen erzählen, dass sie vor drei Stunden den Atlantik überquert haben, gerade angekommen sind und sich hier gerade getroffen haben. Es waren zwei Schiffe, sie hatten sich das letzte Mal vor Monaten auf La Gomera (jaja, dort gibts übrigens noch Hippies) gesehen. Grund genug zum trinken. Alles in allem war ich kurz später wieder an Bord und wir hatten Lobster zu essen, und ich wußte viel über so eine Atlantiküberquerung. Hatte ich keine Kamera dabei, no worry.

Auf Petit St Vincent haben wir noch einen James Bond Film gedreht, hier ist er:

Von den Photos gibts diesmal unendlich viel mehr, Ingrid und ich haben über zweitausend geschossen, 354 haben wir auf flickr hochgeladen. Die neue Canon EOS 400d hat sich bewährt, das 27-135 IS USM objektiv war ok, nicht perfekt. 15-300mm mit Lichtstärke 1, 100 gramm gewicht und image stabilizer bleibt der übliche Traum. Trotzdem gute Fotos und ein paar videos, es kommt vielleicht noch multimedia nach. Die Fotos sind noch nicht annotiert und getaggt, das kommt irgendwann morgen/übermorgen … no worry…
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Martin Memmel’s und Katrin’s Pepperoni haben wir mitgenommen und fleißig fotografiert.
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Fotos gucken auf Flickr.

Unsere Tour ging insgesamt über folgende Stationen:

  • Martinique, Hafen Le Marin
  • St Lucia, Marigot Bay (Boje). Dort sind wir mit dem Surfbrett in den Edelklub gerudert, har har Pirates, am Seeweg habt ihr keine Security
  • 29.1. Bequia (sprich: Beck-Way), in der Admiralty Bay. Dort haben wir in die Inselnation einklariert (= segelsprech für Einreisen) und gleich gebloggt, photos gemacht…
  • 30.1. Mustique. Die “Mick Jagger Insel”. Dort war gerade das legendäre Mustique Blues Festival, das von Dana Gillespie und Big Jay McNeely organisiert wird. Wir hatten einen Abend lang den Blues. Manchmal kommt Mick aus seiner Villa runter uns jammt mit, an dem Tag nicht. Es gibt photos. Das Blues Festival findet in Basils Bar statt.
  • 31.1. Mayreau. Wahnsinns Bucht zum Ankern, nur eine Bar und Boote.
  • 2.2. Runter nach Union Island, Wasser bunkern (die Mädels haben zuviel geduscht), dann Mopion und Petit St Vincent, wo wir ankerten und einen James Bond film drehten. Das bot sich dan, da von dem Hotel dort aus alle fünf Minuten ein Golfwagen mit schwarzen Angestellten um die Insel fuhr, superfreaky, superbondstyle. Zum totlachen. Irgendwann wurden wir vom Strand vertrieben, weil die dort Tische fürs Hotel aufbauten
  • 3.2. Ankern in den Tobago Cays. Hier passierte besagte Lobster Geschichte. Später ist uns immer wieder der Anker losgekommen und als es uns nach dem fünften Ankern zu blöd wurde, sind wir in der Nacht nochmal nach Mayreau getuckert.
  • 4.2. Ein Strandtag
  • 5.2. Wieder zurück nach Martinique, das dauert nun vier Tage. Erster Stop ist Canouan. Dort ist wenig Tourismus und wir flüchten vor eigenartigen alkoholisierten Jugendlichen in den abgezäunten “Moorings Club”, wos lecker Cocktails und schöne Klos gibt.
  • 6.2. St Vincent, Young Island Dock.
  • 7.2. St Lucia, wir kamen spätabends an. Schon 1km vor der Küste erwartete uns der Bojenmann im Boot, der uns einen Bojenplatz verkaufen wollte, wir eh schon Ankerfaul sind glücklich. Aber es findet sich kein freier Platz, und erst in der Malgretoute Bay liegen wir an.
  • 8.2. zuerst mal in Soufriere an Land gehen, Vulkantour. Dann in den Norden nach Rodney Bay. Dort ist übrigens der Pidgeon Island Park sehr zu empfehlen, wir hatten leider vergessen rechtzeitig dort zu sein. Ingrid und ich sind in Castries schon von Bord und haben uns dann über Land zur Rodney Bay durchgeschlagen, was dank öffentlicher Busse und riesiger Busbahnhöfe fast schon zu einfach war. Letzter Abend in einer Bucht, wir machen uns an die Alkoholreserven, die nicht kleinzukriegen waren.
  • 9.2., wir laufen in Martinique ein. Vorher noch nett Baden am sehr empfehlenswerten Strand “Les Salines”. Hier ist die Weltordnung wieder verkehrt. Während auf allen anderen Inseln nie ein Hellhäutiger Europäer zu sehen ist, sitzen hier hunderte Festland-Franzosen am Strand, die Schwarzen sind dann wieder im Hintergrund. Wir gewöhnen uns um.

Hier noch ein problem, wo wir Maeks’ Hilfe brauchen: was ist das für eine Frucht? Siehe auch hier ein photo:

Und was ist des?

Das wars dann auch schon, am letzten Tag haben wir noch ein paar Stunden in Fort de France verbracht und ausgeschifft. Schnief, jetzt sitz ich wieder im nassen und kalten Kaiserslautern und blogge. Während des Törns war meine Hauptbeschäftigung Biertrinken und checken, ob mit dem Boot alles passt, ist der Wind gut, können wir Kurs ändern, etc. Ich hab weder gelesen noch geschrieben, nicht geplant. Ingrid genoß das Sonnenbaden und die Ruhe, sie hörte Ken Follet’s “Die Säulen der Erde” als Hörbuch. No worry, schön wars.

Was noch folgt ist die Route als GPS und ein Google-Maps mashup mit den Photos, dass wir so in etwa die photos mit den Geo-Koordinaten mixen, mal sehen wann das fertig ist.

One Reply to “Matatour 2007 – chilliger carribean Törn”

  1. Seit Euch meines unendlichen Neids gewiss. War bestimmt eine schöne Zeit. Danke fürs Miterleben per Flickr & Co. 🙂

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